ImproNight III IMPROVISE
21. Mai 2005, 20h
In ihren Kompositionen arbeitet Anna Ikramova mit verschiedenen musikalischen Gattungen und verbindet Klänge mit Bildern, Bewegung und Sprache. Deshalb arbeitet sie gern grenzüberschreitend mit Tanz oder Schauspiel. Als Tochter eines Schriftstellers sucht sie immer wieder die Verbindung zur Literatur. So auch in ihrer Komposition Approximation II für Blockflöten und Zuspielband.
Approximation II (2002) für Blockflöten mit Zuspielband
Annäherung... ein mühsamer und schöner Weg. Schritt für Schritt, eine langsame Reise. Unausgesprochene Worte im Blockflötenklang, fremde Laute in der Stimme. Eine Strasse mit vielen Wendungen zwischen Klang und Wort.
Das Stück Approximation ist ein Versuch, Musik als einen Intertext zu sehen; die mehrfach modulierten Blockflötentöne werden wie Komponenten eines Textes behandelt: aneinandergereiht wie Buchstaben, Worte, Zeilen eines Gedichtes. Das ursprüngliche Tonmaterial ist intertextuell, bezieht sich auf ein Werk von Johann Sebastian Bach. Die Zeitstruktur, das Grundmuster und der Rhythmus der Komposition sind aus drei Gedichten von Patricia Schuster entstanden, wie eine Folie über das Tonmaterial gelegt.
Der Blockflötenpart des Stückes ist festgelegt, das ursprüngliche Tonmaterial des Zuspielbandes ist eine Art Variation über die Arie Leget euch dem Heiland unter für Altstimme und Blockflöte aus der Bach-Kantate Himmelskönig sei willkommen.