Seit Ende 2002 betreibt der gemeinnützige [no-budget-arts] e.V. in der Bochumer Innenstadt einen multifunktionalen Veranstaltungsort: Die BASTION. Das Programm vereint mit Konzerten, Lesungen, Filmen, Ausstellungen, Theater und Partys die ganze Bandbreite der Kunstsparten. Große Namen hingegen findet man eher selten: Ziel von [no-budget-arts] ist die Förderung nicht etablierter Künstler.
Geboren wurde [no-budget-arts] aus einer Not heraus: Es ist 1998. Daniel Nipshagen, Horst Böhm und Sascha Hünninghaus, drei junge Künstler aus dem Ruhrgebiet, suchen nach Finanzierungsmöglichkeiten für einen Spielfilm, an dessen Drehbuch und Konzeption sie drei Jahre lang gemeinsam gearbeitet hatten. Trotz einiger vielversprechender Ansätze bleibt diese Suche erfolglos. Statt aufzugeben, gründen sie Anfang 2000 eine eigene Produktionsfirma namens No Budget Filme. Der Kontakt zu Künstlern diverser anderer Kunstsparten zeigt, dass unetablierte Künstler aller Bereiche mit denselben Schwierigkeiten zu kämpfen haben: Einen interessierten Betrachter, Zuhörer, Produzenten, Verleger zu finden, scheint unmöglich.
So wird aus einer alternativen Filmproduktionsfirma ein spartenübergreifendes Projekt: [no-budget-arts], seit Mitte 2000 offiziell [no-budget-arts] e.V. und gemeinnützig. Das Konzept: Mit einer großen Veranstaltung, deren Programm "für jeden etwas" bietet, auf sich aufmerksam machen, jenseits alteingesessener Institutionen eine Plattform schaffen für die Jungen. Die Durchführung: Ein voller Erfolg. Zur ersten [no-budget-arts] Veranstaltung Kaufhaus des Westens in einem vorübergehend stillgelegten Bochumer Kino kommen 1.000 Gäste. Ausverkauft. Bei der zweiten, dem Bundespresseball, der im Juni 2001 in einem leerstehenden Technikkaufhaus stattfindet, sind es bereits 5.000. Nebenbei produziert und veröffentlicht [no-budget-arts] erfolgreich CDs, Filme und Textsammlungen.
Im Jahr 2002 gelingt es mit Unterstützung der Stadt Bochum, einen eigenen Veranstaltungsort in einem Bochumer Hochbunker zu eröffnen: Nach fünfmonatiger Renovierung, mit einem hochwertigen Programm jenseits zugkräftiger bekannter Namen und einem Eintrittspreis von vier Euro, bei dem jeder Zuschauer zum Dauergast werden kann, steht die [no-budget-arts] BASTION zum Stürmen bereit. Der künstlerische Leiter Daniel Nipshagen, seit Mitte 2003 unterstützt von Moana Köhring, präsentiert, neben handverlesenen Filmen im hauseigenen Kleinsten Kino Bochums und der Kinemathek, einem Wohnzimmer im Gelsenkirchener Barockstil, konzeptionelle Veranstaltungsreihen, Eigenproduktionen in den Bereichen Theater und Ausstellung sowie regionale, überregionale und zunehmend internationale Künstler aller Sparten.
Ende Dezember 2010 verlässt der [no-budget-arts] e.V. seinen Standort im Bunker am Springerplatz, um nach einem aufwendigen Umbau in der Nähe des Bochumer Stadions in den Räumen einer historischen Grubenlampenfabrik und mit einem auf die Spitze getriebenen Konzept eine neue Ära der BASTION einzuläuten: Um dem immer stärker werdenden Einfluss der Wirtschaft in Kunst und Kultur etwas entgegenzusetzen, finden in der BASTION alle Veranstaltungen fortan unter anderem bei freiem Eintritt, ohne klassische Werbung und in bewusst kleinem und intimem Rahmen statt.
Das "Chamäleon unter den Veranstaltungsorten" bietet seit inzwischen fast zwanzig Jahren für Publikum und Künstler gleichermaßen eine Alternative zum maroden Mainstream.
Weitere Informationen zum Konzept der BASTION findet ihr hier.