14.10.2006, 20:00h
Der Transistor Club feiert Geburtstag: Genau ein Jahr ist es her, dass die DJs BenDid & Calzone den Bunker erstmals zum Beben und die Decken zum Tropfen brachten. Einige Partys später ist die Reihe längst zu einer Indie-Institution im Ruhrgebiet geworden. Nach wie vor gilt – der Transistor Club spannt einen Bogen vom Garagensound der 60er hin zu Elektro, Discopunk und Indiegitarre von heute, mit allem, was in der Zwischenzeit gut und vor allem tanzbar war. Um das Jubiläum ordentlich zu feiern, gibt es am Samstag, dem 14. Oktober, das große Transistor Club Spezial mit besonderem Liveact: Die Nürnberger Band Hidalgo mit Hans Fuss von The Robocop Kraus am Schlagzeug!
Hidalgo, 1999 gegründet, waren immer schon schwer einzuordnen. Ins gegenwärtige Musikgeschehen im Allgemeinen, in den Backkatalog ihres Labels Tapete Records im Speziellen. Zu unkonventionell sind ihre Songs, zu vielseitig ihre Arrangements, immer umgeben von einer geheimnisvollen Atmosphäre. 2002 überzeugte das Debütalbum Sing Guitar Sing mit seiner Mischung aus Melancholie, Easy Listening und Dancefloor, mit Driving the car gab es sogar einen echten Hit auf der Platte. 2005 erschien das zweite Album I want a girlfriend. Für die Aufnahmen zog sich der kreative Kern der Band, Betty Mugler (Gesang, Gitarre), Hans-Christian Fuss (Schlagzeug) und Andy Necker (Bass, auch bei Multiboy), ins heimische Oma Recording Studio von Betty Mugler zurück. Zwischen den Kronleuchtern, Ohrensesseln und Orientteppichen der kurz zuvor verstorbenen Großmutter wurden zwischen 2004 und 2005 die Songs des Albums eingespielt. Um den kreativen Kern versammelten sich zahlreiche Musiker befreundeter Bands. Neben der fast kompletten Belegschaft von The Robocop Kraus sind auf I want a girlfriend deshalb auch Robin van Pelzen von Bambi Davidson, Stefan Prange von Green Apple Sea und Enno Palucca von den Goldenen Zitronen zu hören. Im Ergebnis klingen Hidalgo noch differenzierter als zuvor und sind noch schwerer zu beschreiben. Da setzt ein Song mit einem geraden Postpunk-Beat ein und endet mit einem Ohrwurm–Refrain. Dann werden die lieblichen Melodiestrukturen aufgebrochen und neben verhallte New-Wave-Gitarren gelegt. Betty Mugler zeigt eine ganz neue, leicht wahnsinnig klingende Variante ihres Gesangs. Dazwischen immer mal wieder 4/4-Beats, laute Gitarren, Tanzbares und Melancholisches mit Gänsehautgarantie, alles mit großer Akribie gespielt, arrangiert und produziert.