18.04.2006, 20:00h
Ben Harper hat sich zu einem Bankraub hinreißen lassen und dabei zwei Menschen getötet. Als er mit rund 10.000 Dollar Beute nach Hause flüchtet, kann er das Geld gerade noch verstecken und seinem zehnjährigen Sohn John das Versprechen abnehmen, niemandem das Versteck zu verraten, dann wird er verhaftet und abgeführt. Ein Gericht verurteilt ihn zum Tode. Die letzten Tage vor der Hinrichtung verbringt Harper in einer Zelle mit Harry Powell, der nur eine geringfügige Strafe verbüßen muss, weil niemand weiß, dass er ein vielfacher Mörder ist. Powell versucht vergeblich, aus Harper herauszubringen, wo dieser die Beute versteckt hat. Nach Harpers Hinrichtung gibt sich der entlassene Powell wie gewohnt als Wanderprediger aus und erschleicht sich das Vertrauen von Harpers junger Witwe Willa. Als er sicher ist, dass sie das Versteck des Geldes nicht kennt, bringt er sie um. Ihr Sohn John und dessen kleine Schwester Pearl sind nun ganz in der Hand des Psychopathen...
Der Schauspieler Charles Laughton hat nur ein einziges Mal Regie geführt – aber damit Filmgeschichte geschrieben. Als Vorlage wählte er den 1953 veröffentlichten Roman Night of the Hunter von Davis Grubb. Die Nacht des Jägers gilt als Klassiker des Film Noir und ist eine Mischung aus Horrorfilm (American gothic), Märchengroteske und Psychothriller. Die Bildsprache orientiert sich am Expressionismus des deutschen Kinos der Zwanziger- und Dreißigerjahre. Laughton hatte ein exzellentes Ensemble zur Verfügung, neben Robert Mitchum als psychopathischen Wanderprediger zum Beispiel den ehemaligen Stummfilmstar Lillian Gish, die sich als Rachel dem abgrundtief Bösen entgegenstemmt. Mit Die Nacht des Jägers schuf Laughton einige Bilder für die filmische Ewigkeit: Legendär vor allem die Szene, in der Mitchum mit den auf seinen Fingerknöcheln tätowierten Worten „Love“ und „Hate“ den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse beschreibt. Ein Film, der in Atmosphäre und Thema seiner Zeit weit voraus war. Düsterer geht es kaum!
Regie: Charles Laughton
USA, 1955
Mit Robert Mitchum, Shelley Winters, Lillian Gish
Am 18.04. und 25.04. jeweils um 20h im Kleinsten Kino Bochums in der [no-budget-arts] BASTION, Metzstr. 23, 44793 Bochum
Eintritt: 3 €, Reservierungen unter 0234 - 9117790 oder kontakt@no-budget-arts.de
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