Brügge sehen… und sterben? (Originaltitel: In Bruges) ist ein Filmdrama aus dem Jahr 2008, das einen tragikomischen Grundton sowie Actionelemente enthält.
Die irischen Auftragsmörder Ray und Ken reisen kurz vor Weihnachten auf Geheiß ihres Auftraggebers Harry von London nach Brügge. Dort sollen sie nach einem von ihnen durchgeführten Attentat eine Zeit lang untertauchen. Sie quartieren sich in einem kleinen Hotel ein und warten auf Harrys Anruf. Zum Zeitvertreib besichtigen sie mittelalterliche Bauwerke der Altstadt Brügges. Ray, der Jüngere der beiden, verabscheut die museal anmutende Stadt und ist gelangweilt und genervt, während der ältere Ken von ihrer Schönheit und Geschichtsträchtigkeit angetan ist. In der Stadt finden Dreharbeiten zu einem Film statt, wo Ray Chloë kennenlernt, die Drogen an die Schauspieler verkauft. Sie hinterlässt ihm ihre Visitenkarte. Ray leidet unter Schuldgefühlen, denn sein erster Auftragsmord für Harry ist schiefgegangen: Neben der Zielperson, einem Priester, hat er in der Kirche versehentlich auch einen hinter dem Priester betenden kleinen Jungen erschossen. Was Ray nicht weiß, ist, dass Harry ihm ein paar schöne Tage in Brügge gönnen will, bevor er ihn durch Ken erschießen lässt. Harry, Vater mehrerer Kinder, hat nämlich seine Prinzipien: Er liebt Kinder, und der Mord an einem Kind ist ein unverzeihlicher Verstoß gegen seinen Ehrenkodex.
„So amüsiert sich der Film in der ersten halben Stunde fein vor sich hin, Kirchen und Museen werden besucht, aber auch dicke Amerikaner beleidigt – immer jedoch folgt auf Kunst und Kultur das griesgrämige Gesicht des nach kühlem belgischen Biere dürstenden Ray. […] Dann jedoch wird es, obwohl man sich dies durchaus auch noch länger hätte anschauen können, vollkommen wucki. In einem positiven Sinne natürlich. Es gibt Selbstmordabsichten, obskure Filmdrehs in der Altstadt, unsympathische Kleinwüchsige, amouröse Verwicklungen, einen bestcholerischen Ralph Fiennes […], Drogenexzesse, große Taten und vielleicht sogar etwas wie ein Happy End.“ Daniel Windheuser: Der Freitag
„Der höchst originell konstruierte und erzählte Gangsterfilm kreist in Form einer schwarzen Komödie um die Themen Ehre und Loyalität, wobei er dank des grandiosen Schauplatzes und der überzeugenden Darsteller bestens unterhält.“ Lexikon des Internationalen Films