Mit Johnny Depp, Benicio del Toro, Tobey Maguire, Ellen Barkin, Christina Ricci, Cameron Diaz, Harry Dean Stanton
Fear and Loathing in Las Vegas (alternativ gezeigt als: Angst und Schrecken in Las Vegas) ist ein Spielfilm des Regisseurs Terry Gilliam aus dem Jahr 1998. Das Drehbuch basiert auf dem Roman Angst und Schrecken in Las Vegas von Hunter S. Thompson.
Raoul Duke, das Alter Ego des Hunter S. Thompson, ist promovierter Sportjournalist und soll im Jahr 1971 für ein Magazin über das Offroad-Rennen Mint 400 in der Wüste bei Las Vegas berichten. Dabei wird er von seinem skurrilen Freund und Rechtsanwalt Dr. Gonzo (inspiriert durch Oscar Zeta Acosta) begleitet. Duke und Gonzo fahren mit einem gemieteten Chevrolet Impala Cabriolet nach Las Vegas. Bereits auf der Hinfahrt befinden sich beide im Drogenrausch. „Wir hatten zwei Beutel Gras, fünfundsiebzig Kügelchen Mescalin, fünf Löschblattbögen extrastarkes Acid, ’nen Salzstreuer halbvoll mit Kokain und ein ganzes Spektrum vielfarbiger Uppers, Downers, Heuler, Lacher … sowie ’nen Liter Tequila, ’ne Flasche Rum, ’ne Kiste Bier, ’nen halben Liter Ether und zwei Dutzend Poppers. Nicht, dass wir das alles für unseren Trip brauchten, aber wenn man sich erst mal vorgenommen hat, ’ne ernsthafte Drogen-Sammlung anzulegen, dann neigt man dazu, extrem zu werden.“ Bei ihrer Fahrt durch das Death Valley nehmen Duke und Gonzo einen jungen Anhalter mit. Vom eigenartigen Verhalten der beiden entsetzt, verlässt er bei einem kurzen Halt fluchtartig das Auto. Nachdem sie im Mint-Hotel angekommen sind und an der Presseregistrierung teilgenommen haben, sieht Duke aufgrund seiner Halluzinationen Reptilien an der Bar, und der Boden scheint sich mit Schlick zu füllen. Im Zimmer bekommt Duke Besuch vom Fotograf Lacerda, der die Fotos zu seiner Reportage anfertigen soll. Unter dem Einfluss von LSD stehend, vermischt Duke dabei Fernsehbilder des Vietnamkrieges mit der Realität und nimmt Lacerda als Soldaten wahr. Am nächsten Morgen beginnt das Rennen in der Wüste von Nevada. Es erscheint Duke unmöglich, bei der großen Anzahl der Fahrer und den dichten Staubwolken den Überblick zu behalten.
„Der Film bietet außergewöhnlich innovatives Kino, das von der überbordenden Fantasie seines Regisseurs sowie der Spiellust des Hauptdarstellers getragen wird. Bei aller selbstzerstörerischen Energie der Protagonisten ist der Film von der melancholischen Erkenntnis geprägt, dass die Offenheit und Dynamik einer vergangenen Epoche heutzutage nicht mehr möglich sind.“ Lexikon des internationalen Films
„Terry Gilliam, der immer wieder bewiesen hat, dass er ein Meister des bizarren Kinos ist, übertrifft sich hier selbst. In kraftvollen, witzigen und ungemein fantasievollen Bildern liefert er einen grotesken Trip, der entscheidend von dem großartigen Johnny Depp geprägt wird.“ Francesco Tornabene: Funkhaus Europa
„Fear And Loathing In Las Vegas schildert die Bruchlandung einer ganzen Generation: Um 1965 waren die Hippies aufgebrochen, um ihre Version des American Dream mit Hilfe von Pop, Drogen und Sex zu verwirklichen. 1971 ist von ihrem Enthusiasmus nicht mehr viel übrig. Idole wie Hendrix und Joplin sind tot, Woodstock und Flower Power sind Geschichte. ,Time‘ kürt Richard Nixon zum Mann des Jahres und in Ohio werden vier gegen den Vietnamkrieg demonstrierende Studenten erschossen. Dieser reale Hintergrund des Films wird über Fernsehmonitore eingeblendet, die Fratze von Nixon segelt durch den Raum wie ein böser Geist, den die Love Generation nicht los wird. Der Film ist eine Art Abgesang auf ein Land, das offensichtlich nur noch im Drogenrausch auszuhalten war, aber auch auf eine erstarrte Rebellion.“ epd Film