Regie: Aki Kaurismäki
Mit Kati Outinen, Elina Salo, Esko Nikkari
Das Mädchen aus der Streichholzfabrik (Originaltitel: Tulitikkutehtaan tyttö) ist ein finnisch-schwedisches Filmdrama von Aki Kaurismäki aus dem Jahr 1990. Der Film lief im selben Jahr im Forum der Internationalen Filmfestspiele Berlin.
Der Film beginnt mit dem Schälen von Baumstämmen, die danach in Bänder geschnitten werden und dann in Streifen. Viele Maschinen und ein langes Band sind nötig, bis die Streichhölzer in der Schachtel landen. Alles geht automatisch, kein Mensch ist während des ganzen Prozesses zu sehen, bis plötzlich Iris auftaucht. Ihre Aufgabe ist es, die Etiketten auf den Kartons zu kontrollieren.
Iris wohnt bei ihrer Mutter und dem Stiefvater. Sie bereitet das Abendessen vor. Schweigend essen sie, während im Fernseher die Nachrichten laufen. Danach geht sie in ein Tanzlokal. Während die anderen Frauen um sie herum zum Tanzen aufgefordert werden, bleibt sie allein. Sie geht nach Hause und macht sich ihr Bett auf dem Sofa.
Am nächsten Tag geht sie über den Friedhof, trinkt in einer Kneipe ein Bier, kümmert sich um die Wäsche der Familie, bügelt und — wieder wird nicht miteinander gesprochen. Schweigend sitzen Mutter und Stiefvater vor dem Fernseher, in dem die Nachrichtensendung läuft.
Der Film kommt mit extrem wenig Dialog aus. Die ersten Worte lauten – abgesehen vom Nachrichtensprecher im Fernsehen – nach dreizehn Minuten von Iris: „Ein kleines Bier.“
„Konzentriert und formal konsequent entwickelter Film vor dem Hintergrund einer trostlos gezeichneten finnischen Realität, der mit lakonischer Filmsprache und bitterem Humor die Unmöglichkeit eines erfüllten Lebens angesichts der lieblosen Umwelt reflektiert.“ Lexikon des internationalen Films
„In dieser Geschichte treibt Kaurismäki die Ästhetik der Kargheit auf die Spitze. Der Film ist ganz Substanz, ohne Abschweifungen und Pausen. Jedes Bild erzählt das Wesentliche. Iris, das Mädchen aus der Streichholzfabrik, sucht das Glück und findet die Kälte der Menschen. [...] Bei Kaurismäki bekommt selbst der hohle Kitsch der Schlagermusik sein Glücksversprechen zurück, und das häßliche Helsinki wird zum magischen Ort.“ Die Zeit
Quelle: Seite „Das Mädchen aus der Streichholzfabrik“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 27. März 2020, 09:40 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Das_M%C3%A4dchen_aus_der_Streichholzfabrik&oldid=198153877 (Abgerufen: 23. Juni 2020, 15:54 UTC)
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