Regie: Charlie Chaplin
Mit Charlie Chaplin, Edna Purviance, Jackie Coogan, Carl Miller
The Kid, in Deutschland auch bekannt als Der Vagabund und das Kind, ist eine US-amerikanische Stummfilm-Tragikomödie von Charlie Chaplin aus dem Jahre 1921. Die Hauptrollen übernehmen Charlie Chaplin, Edna Purviance sowie Jackie Coogan, der durch diesen Film zum Kinderstar wurde. Charles Chaplins erster Langfilm als Regisseur handelt von einem Tramp, der ein kleines Kind findet und es aufzieht. Durch äußere Umstände gerät die innige Beziehung zwischen den beiden allerdings in Gefahr. Der Film verknüpft Komödie mit Sozialdrama, was zu dieser Zeit fast einmalig war. The Kid war ein großer Kassenerfolg seiner Zeit und zählt noch heute zu Chaplins berühmtesten Werken. 2011 wurde der Film ins National Film Registry aufgenommen.
Als sie das Krankenhaus nach der Entbindung verlässt, legt eine vom Vater ihres Kindes verlassene Mutter ihr Neugeborenes in eine Limousine. Auf einem Zettel hinterlässt sie die Bitte, für „das Waisenkind“ zu sorgen. Anschließend will sie sich das Leben nehmen. Kurz darauf stehlen Diebe die Limousine. Als sie das Baby auf dem Rücksitz bemerken, entsorgen sie es kurzerhand neben einer Mülltonne. Der Tramp, der arm, aber nicht obdachlos ist, findet das Kind. Nachdem er vergeblich versucht hat, es wieder loszuwerden, nimmt er es mit zu sich nach Hause. Er findet den Zettel der Mutter und kümmert sich fortan wie ein Vater um den Kleinen, dem er den Namen John gibt. Die Mutter hat inzwischen – von Reue geplagt – ihre Selbstmordabsichten aufgegeben, findet aber vor der Villa die geparkte Limousine nicht wieder und erfährt, dass diese gestohlen wurde.
Viele Filmhistoriker sehen den Film in Bezug auf Chaplins eigene Kindheit in den Armenvierteln Londons mit einer psychisch kranken Mutter; ebenso in Bezug auf den Tod seines neugeborenen Sohnes drei Tage nach seiner Geburt im Juli 1919.
Jackie Coogan wurde durch den Film zu Amerikas wohl größtem Kinderstar der 1920er Jahre, doch der Erfolg verließ ihn nach der Pubertät, und seine Mutter und sein Stiefvater hatten sein ganzes Geld ausgegeben. Später konnte er als Charakterdarsteller einige Erfolge verzeichnen, etwa als Uncle Fester in der Serie The Addams Family.
Alle 19 Kritiken bei Rotten Tomatoes zu The Kid fallen positiv aus. Auf der Internet Movie Database besitzt der Film 8,3 Sterne und liegt damit dort auf Platz 99 der besten Filme. (Stand: April 2019)
„Chaplin reflektiert in seinem ersten abendfüllenden Spielfilm die eigene Kindheit. Eine sentimentale, bittere, sozialkritische Tragikomödie, in der sich Realismus, Romantik und Phantasmagorie dank Chaplins und des kleinen Jackie Coogans unwiderstehlicher Darstellung mit Gags und Slapsticks zu einem großen Kinovergnügen verbinden.“ Lexikon des internationalen Films
2011 wurde der Films ins National Film Registry als „ kulturell, geschichtlich oder ästhetisch bedeutend“ aufgenommen. In der Begründung hieß es: „Charles Chaplins erster Langfilm, der Stummfilmklassiker The Kid, ist eine kunstvolle Verschmelzung zu einem berührenden Drama, mit einem sozialen Bezug und einfallsreicher Komik. […] The Kid ist ein Höhepunkt in Chaplins entwicklungsreichem Schaffen und beweist, dass er seine Kunstfertigkeiten auch über die Länge seiner üblichen Kurzfilm-Komödien bewahren kann und kann bei seinen Zuschauern starke, vielfältige Emotionen auslösen durch die geschickte Verknüpfung von Slapstick und Pathos…“
Quelle: Seite „The Kid (1921)“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 17. März 2020, 10:25 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=The_Kid_(1921)&oldid=197836086 (Abgerufen: 16. September 2020, 12:48 UTC)
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