Arizona Junior (Raising Arizona) ist eine US-amerikanische Filmkomödie von Joel Coen aus dem Jahr 1987.
Herbert I. McDunnough, nach seinen Initialen einfach nur „HI“ genannt, ist ein notorischer Dieb und Kleinkrimineller, der nach jeder Entlassung aus dem Gefängnis immer und immer wieder kleine Geschäfte ausraubt, um wieder gefangen und eingesperrt zu werden. Während jeder Festnahme lernt er dabei die Polizistin Edwina, kurz „Ed“, die Fahndungsfotos von ihm schießt, näher kennen. Während seiner Gefängniszeit kann er nur noch an Ed denken, so dass er ihr nach seiner Entlassung sofort einen Heiratsantrag macht, den sie annimmt. Beide heiraten und ziehen in einen Wohnwagen in die Wüste, wo ihr gemeinsames trautes Leben beginnt. HI nimmt einen monotonen Job in einer Fabrik an, während Ed ihre Karriere bei der Polizei forciert. Zum gemeinsamen endgültigen Glück fehlt allerdings noch ein gemeinsames Kind, an dem auch eifrig gearbeitet wird, bis bei Ed im Rahmen einer ärztlichen Untersuchung festgestellt wird, dass sie unfruchtbar ist. Ed ist entsetzt und verliert nach diesem Schock ihren kompletten Lebenswillen. Erst als sie im Fernsehen von den „Arizona-Fünflingen“ hört, die nach künstlicher Befruchtung von der Frau des lokalen Möbelkönigs Nathan Arizona geboren wurden, keimt in ihr Neid auf. Sie kann es nicht fassen, dass gute Menschen wie sie bestraft und andere im Überfluss belohnt werden. Also beschließt sie, dass ein Kind weniger den Arizonas wohl schon nicht auffallen werde, weswegen sie ihren Mann HI dazu drängt, eines der Babys zu entführen.
Die Coen-Brüder begannen die Arbeit an Arizona Junior mit dem Vorsatz, einen komplett gegensätzlichen Film zu ihrem Erstlingswerk Blood Simple – Eine mörderische Nacht zu schaffen. Die Grundidee des Drehbuchs fing mit der Figur HI an, der sowohl eine Sehnsucht nach einem geregelten Leben als auch eine Neigung zu kriminellen Handlungen hat. Um die jeweilige eigenwillige Art der Dialekte der Figuren zu erschaffen, wurden die lokalen Dialekte aus Arizona mit der Art, wie dort Magazine und Bibeln in der Kirche gelesen werden, vermischt. Es dauerte anschließend dreieinhalb Monate, das Drehbuch zu schreiben. Dabei hatten die Werke des Regisseurs Preston Sturges und die Südstaatenliteratur von William Faulkner und Flannery O’Connor einen großen Einfluss auf die kreative Arbeit.
Im Spiegel-Magazin 23/1987 meinte Arnd Schirmer, dass die Coen-Brüder „alle Register“ ziehen. „Raffiniert ausgeklügelte Kamerabewegungen, rasante Montagen mit einfallsreichen Abkürzungen und der virtuose Umgang mit Musik und Geräuschen veredeln „Arizona Junior“ zur glänzenden Amerika-Satire.“